Die Herstellung von Schotterrasen ist einfach. Bei geeignetem Untergrund muss lediglich die 30 cm starke Vegetationstragschicht eingebaut werden, man spricht von einem 1-schichtigen Aufbau. Die gesamte Vegetationstragschicht besteht aus demselben Material.
Ist der Untergrund nicht geeignet bzw. ist eine hohe Belastung zu erwarten, muss dieser ausgetauscht und ein entsprechender Unterbau für das Planum eingebaut werden. Als Unterbaumaterial eignen sich Naturschotter und Recyclingmaterialien, wie sie üblicherweise im Straßenbau Anwendung finden.
Planum
Das Planum eines Schotterrasens sollte folgende Anforderungen erfüllen:
- Tragfähigkeit von Ev2 45MN/m²
- Wasserdurchlässigkeit min. kf 1,0 x 10-6m/s
- Gefälle max. 5%
- Ebenflächigkeit max. 3cm Abweichung auf 4m
Vegetationstragschicht
Die Vegetationstragschicht sowohl des einschichtigen, als auch des zweischichtigen Schotterrasens muss folgenden Kriterien entsprechen:
- Schichtstärke 15 -30cm
Bei einer Schichtstärke von mehr als 20cm sollte in 2 Lagen eingebaut werden.
- Feuchte des Materials
Das Material soll „erdfeucht“ eingebaut werden.
- Verzahnung
Um eine bessere Verbindung mit der jeweils darunter liegenden Schicht / Lage herzustellen, kann diese aufgeraut werden.
- Einbautechnik
Der Einbau der jeweiligen Schichten / Lagen erfolgt am besten direkt vom Transportfahrzeug mittels Bagger
- Verdichtung
Die Verdichtung erfolgt jedenfalls ohne Vibration mit einer 8 bis 12t Walze bis zur gewünschten Tragfähigkeit und Ebenflächigkeit.
- Tragfähigkeit
Die Tragfähigkeit der Vegetationstragschicht soll 45MN/m² betragen.
- Ebenflächigkeit, Gefälle
Eine Überprüfung der Ebenflächigkeit und des Gefälles nach Einbau wird empfohlen. (max. Gefälle von 5%, Ebenflächigkeit max. 3cm Abweichung auf 4m)
- Einbauzeitpunkt
Als Einbauzeitraum eignet sich das Frühjahr besonders (ab Frostfreiheit bis Ende Mai).
Ansaat
Die Ansaat der Pflanzendecke erfolgt von Hand mit einer Aussaatmenge von 10g/m². Vor und nach dem Ausbringen des Saatguts sind die Schotterrasenflächen anzufeuchten, um einen guten Kontakt zwischen Saatgut und Substrat zu gewährleisten.
Im Zuge des GREEN CONCRETE Projekts werden zwei Saatgutmischungen auf ihre Eignung für die Begrünung von Schotterrasen getestet. Eine Mischung basiert auf den Empfehlungen der FLL für die Begrünung von Schotterrasen (RSM 5.1, FLL 2008). Diese setzt sich lediglich aus Gräsern zusammen. Die zweite Saatgutmischung wurde von der Universität für Bodenkultur Wien entwickelt. Sie besteht aus Gräsern und Kräutern und ist für alle Standorte gleichermaßen geeignet.
Anwuchspflege
Um einen abnahmefähigen Schotterrasen herzustellen (mind. 50% Deckungsgrad), ist eine Anwuchspflege unumgänglich. Es wird empfohlen den Schotterrasen für mindestens 3 Monate zu sperren und regelmäßig zu bewässern. Die Gabe von Dauerdünger kann bei schlechter Nährstoffversorgung der Pflanzen erforderlich sein.
Pflege im Betrieb
Die Pflegemaßnahmen richten sich sehr stark nach der Nutzungsintensität und Lage des Schotterrasens. Die Häufigkeit von Rasenschnitten hängt beispielsweise unter anderem von Stress welchem die Pflanzen ausgesetzt sind ab. Bei der im Projekt GREEN CONCRETE gewählten Belastungsintensität (2 Befahrungen pro Woche) ist mit ca. 3 Schnitten pro Jahr zu rechnen.
Die Entfernung von Müll und Laubfall kann ebenfalls regelmäßig erforderlich sein.
Winterpflege
Falls die Notwendigkeit der Schneeräumung besteht, so sollte diese mittels Schild erfolgen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Schild 3 bis 5 cm oberhalb der Schotterrasenoberfläche gehalten wird und eine Beschädigung der Pflanzendecke nicht auftritt. Als Streumittel eignet sich Streusplitt, wie er auch sonst zum Einsatz kommt.
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